Tirana ist die Hauptstadt Albaniens und der Gemeinde Tirana. Bei der Volkszählung 2011 wurden für die Stadt 418.495 Einwohner und für die heutige Gemeinde 557.422 Einwohner erhoben.
Tirana ist die Hauptstadt Albaniens und der Gemeinde Tirana. Bei der Volkszählung 2011 wurden für die Stadt 418.495 Einwohner und für die heutige Gemeinde 557.422 Einwohner erhoben. Nach eigenen Angaben hat Tirana deutlich mehr, rund 625.000 Einwohner (2009), während die Agglomeration 895.042 Einwohner zählt (2008). Mit Durrës und einigen Vorstädten bildet Tirana eine Metropolregion, wo auch der größte Flughafen und der größte Hafen Albaniens liegen.
Tirana ist der kulturelle, politische und wirtschaftliche Mittelpunkt eines zentralistisch organisierten Staates und Sitz mehrerer Einrichtungen, Organisationen und Parteien. So befinden sich dort das Parlament und die Regierung des Landes. Tirana ist Hauptstadt des gleichnamigen Qarks und war bis zu dessen Auflösung auch Hauptstadt eines Kreises, von dem ein Großteil heute zum Gebiet der Gemeinde zählt.
Geographie
Tirana liegt am Westfuß seines Hausbergs Dajti (1611 m ü. A.) am Übergang von der Ebene in hügelige Landschaft auf einer Höhe von 110 m ü. A. in Mittelalbanien. Bis zur Küste der Adria bei der Hafenstadt Durrës – der zweitgrößten Stadt des Landes – sind es nur etwa 30 Kilometer Luftlinie. Im Süden und Westen wird Tirana von Hügeln umgeben, die mit dem Dajti einen grünen Gürtel um die Stadt bilden. Nach Nordwesten öffnet sich eine etwa 40 Kilometer lange Ebene bis zur Meeresküste. Am nördlichen Stadtrand verläuft der gleichnamige Fluss Tirana, einer der Oberläufe des Flusses Ishëm. Einige Kilometer südlich der Erzen an Tirana vorbei. Das Stadtzentrum wird vom Flüsschen Lana durchquert, das am Dajti entspringt. Das Skanderbeggebirge im Osten dient mit dem Bovilla-Stausee und der Zuleitung zum Wasserkraftwerk Lanabregas der Trinkwasserversorgung der Hauptstadtregion. Die Umgebung der Hauptstadt ist von vielen kleinen, teils künstlichen Seen geprägt. Der wohl bekannteste ist der Tirana-See, auch Künstlicher See (Liqeni artificial) genannt. Er befindet sich im Großen Park (Parku i madh) am Südrand der Innenstadt und wurde 1956 angelegt. Damals berechnete man für jeden einzelnen der rund 150.000 Einwohner acht Quadratmeter Parkgelände. Der See hat eine Fläche von 55 Hektar. Er wird am Südrand von neuen Siedlungen und einem Autobahnabschnitt begrenzt. Weitere Seen bzw. Stauseen sind der Farka-See östlich des Großen Parks, der Paskuqan-See zwischen Tirana und dem Vorort Kamza und der Kashar-See nordwestlich der Stadt beim gleichnamigen Ort an der Autobahn Tirana–Durrës. Außerhalb der Innenstadt gehören auch weite Hügelgebiete und Gebirgsregionen – ein Großteil des alten Kreises Tirana – zur Gemeinde.
Klima
Tirana befindet sich in der mediterranen Klimazone. Die Stadt hat nach Köppen ein feucht-subtropisches Klima (effektive Klimaklassifikation: Cfa).
Die Sommer sind warm und oft auch heiß; die Winter sind zwar kühl, doch sinkt die Tagestemperatur nur sehr selten unter den Gefrierpunkt. Der wärmste Monat ist der Juli mit 24,9 °C, der kälteste der Januar mit 7 °C im Durchschnitt. Durch die geographische Lage in Einem Talkessel ist es in Tirana öfters einige Grad wärmer als in der umliegenden Landschaft. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 15,9 °C.
Die mittlere jährliche Niederschlagsmenge beträgt 1265 Millimeter. Sie ist hoch bedingt durch die Wirkung des Skanderbeggebirges, das die Westwinde staut.[6] Im Sommer gefallen die Niederschläge vor allem als Starkregen, so dass trotz überdurchschnittlicher Niederschlagsmengen sehr viele Sonnentage verzeichnet werden. Im November gibt es den meisten Niederschlag mit durchschnittlich 172 Millimetern, im Juli mit im Durchschnitt 42 Millimetern den geringsten (gemäß anderen Quellen im Juli sogar nur 29 Millimeter) Sehr oft tritt in der Großstadt eine Inversionswetterlage auf, was zu hoher Luftverschmutzung und Smog führt.
Religionen
Weltzentrum des Bektaschi-Ordens
Tirana ist in religiöser Hinsicht ein großer Schmelztiegel geworden. Ursprünglich war die Stadt eher sunnitisch-islamisch geprägt. Seit Tirana zur Hauptstadt bestimmt wurde, sind auch viele Bewohner anderer Konfessionen zugezogen. Es gibt auch zahlreiche Atheisten, die nach dem Religionsverbot während der kommunistischen Herrschaft keinen Glauben mehr angenommen haben. Genaue Zahlen zu den Religionsbekenntnissen der Bevölkerung liegen nicht vor. Bemerkenswert ist das friedliche Zusammenleben der verschiedenen Glaubensgemeinschaften.
Tirana ist Sitz des sunnitischen Großmuftis der Muslimischen Gemeinschaft Albaniens, eines katholischen und eines orthodoxen Erzbischofs und außerdem das Weltzentrum des Bektaschi-Ordens.
Während der kommunistischen Herrschaft wurden viele Gotteshäuser zerstört oder umfunktioniert; später wurden viele neu errichtet: Neben der historischen Et’hem-Bey-Moschee am Hauptplatz und den beiden Kathedralen im Stadtzentrum wird jetzt auch eine Große Moschee errichtet, die von der türkischen Regierung mitfinanziert wird.[15] In der Stadt befinden sich weiter mehrere kleinere Kirchen und Moscheen wie die Herz-Jesu-Kirche, eine katholische Universität (Zoja e Këshillit të Mirë) und eine Medrese. Die 2010 eröffnete Synagoge der kleinen jüdischen Gemeinde wurde bald darauf wieder geschlossen.
Es gibt außerdem kleine protestantische, baptistische, buddhistische und Gemeinden der Bahai, der Zeugen Jehovas und der Ahmadiyya.